Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich war als Tourist mit meiner stark gehbehinderten Frau ( MS, Arthrose, Kniegelenksprothese) bei Ihnen am 25.08.2017 gegen 16:00Uhr in der Fußgängerzone zum "bummeln". Leider mussten wir unseren Besuch schon nach kurzer Zeit abbrechen. Es bestand durch zum Teil rücksichtslos fahrende Radfahrer eine erhebliche Verletzungsgefahr für meine Frau. Innerhalb kürzester Zeit durchquerten eine sehr große Anzahl von Radfahrern verbotswidriger Weise die Fußgängerzone ohne abzusteigen. Die Fahrer gingen durch alle Altersklassen! Es war nicht möglich die Straße gefahrlos zu überqueren. In mehren Fällen konnte ein Zusammenstoß und somit ein Sturz nur mit knapper Not vermieden werden. Welche katastrophalen Folgen dies für die Gesundheit meiner Frau gehabt hätte ist wohl sehr leicht nachvollziehbar. Hier in Bremen läuft die Polizei regelmäßig in Fußgängerzonen Streife und hat das Problem mit konsequenter Verfolgung dieser "Unart" stark reduziert. Es versteht sich von selbst das Fußgängerzonen auch den Fußgängern vorbehalten sein sollten. Durch so einen Zustand können wir Ihre Fußgängerzone nicht weiterempfehlen. Schade!!
Um Antwort wird gebeten.
Mit freundlichen Gruß
Andreas Polewka
Sehr geehrter Herr Polewka,
im Namen der Stadt Rinteln möchte ich zunächst mein Bedauern darüber ausdrücken, dass Sie und Ihre Frau sich in unserer schönen Fußgängerzone nicht sicher gefühlt haben.
Grundsätzlich ist die Fußgängerzone in Rinteln allerdings offiziell für den Fahrradverkehr zugelassen. Eine entsprechende Beschilderung mit dem Zusatz "Schritttempo" ist an den jeweiligen Eingangsbereichen aufgestellt.
Die Fußgängerzone im Zuge der Weser-/Klosterstraße stellt eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Fahrradverkehr, speziell für Schüler des Schulzentrums in der Südstadt, dar. Außerdem wirbt Rinteln als Anlieger des Weserradweges mit dem Slogan "fahrradfreundliche Stadt". Aus diesen Gründen kam bzw. kommt eine Sperrung für den Fahrradverkehr grundsätzlich nicht in Betracht.
Trotzdem ist uns die Problematik, aktuell auch auf Bestreben des Seniorenbeirates der Stadt Rinteln, selbstverständlich bekannt. Leider mangelt es vielen Fahrradfahrern an der gebotenen und erforderlichen Rücksichtnahme für ein solches bestehendes Miteinander von Fußgänger- und Fahrradverkehr.
Der Ordnungsdienst des Amtes für Sicherheit und Ordnung, Bürgerdienste hat somit bereits vor geraumer Zeit mit regelmäßigen Kontrollen der Fußgängerzone begonnen. Auffällige und rücksichtslose Fahrradfahrer werden nach Möglichkeit angehalten und auf ihr Fehlverhalten angesprochen. Gleichzeitig erhalten Sie einen Flyer mit entsprechenden Verhaltensregeln für die Zukunft. Sanktionen wie Verwarnungs-/Bußgelder können leider nur durch die Polizei ausgesprochen werden. Auch dies erfolgt im Rahmen der begrenzten personellen Möglichkeiten der örtlichen Polizei. Zusätzlich werden zeitnah auch noch auffällige Plakate mit der Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme an den Eingangsbereichen der Fußgängerzone angebracht bzw. aufgestellt.
Hoffentlich konnte ich Ihnen mit diesen Informationen zunächst weiterhelfen, auch wenn die von Ihnen geschilderte Problematik dadurch nicht ungeschehen gemacht wird.
Wir würden uns freuen, wenn Sie und Ihre Frau trotzdem einmal wieder in unserer Stadt zu Gast wären.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Andreas Buchmeier